Juni
Jesus hat gesagt: «Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.» (Jh 10,11)
Andreas Berde,
Liebe Leserinnen und Leser!
Wie viel Kraft wird doch heutzutage darauf verwendet, dass man möglichst glücklich das Leben geniessen sollte? – Da gibt es die sportlichen Aktivitäten, die kluge Ernährung, Meditation in all ihren Formen. Man sagt öfters, «Gönn dir was!»: Kleider, Auto, Haus, Schönheitsprodukte und vieles mehr wird da für sich selbst beschaffen. Bücher werden gekauft, Vorträge und Konzerte besucht. Denn man sagt: «Du bist es wert!» Wir sollen es uns wert sein. Menschen wollen souverän sein, frei, nach dem Motto «Selbst ist der Mann» oder «Selbst ist die Frau». Der emanzipierte Mensch will es sich gut gehen lassen. Die Mehrheit der Menschen will eben sein eigener Herr sein, ohne sozusagen «bevormundet» zu werden, unabhängig und frei.
Dabei vergisst man jedoch, dass es die wirkliche Freiheit gar nicht gibt: Denn wir stehen immer schon in Beziehungen und agieren und reagieren dementsprechend. Wir können nicht jede Situation selbst kontrollieren, frei nach unserem Wohldünken. Und die vermeintliche Rechnung von Individualismus und Freiheit geht nur einigermassen auf, so lange es einem gut geht. – Was geschieht aber in den Stürmen und Nöten des Lebens?
Christenmenschen schwimmen «gegen den Strom». Sie geben zu, dass sie Führung brauchen und haben wollen. Heutige Menschen wollen allzu oft keinen Hirten haben. Sie meinen, das sei einengend. – Nicht so die Christen. Sie haben Jesus Christus in ihrem Leben. Jesus hat gesagt: «Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.» (Jh 10,11) Mit diesem Hirten sind wir Christen nie allein.
Ja, der Weg Jesu ist manchmal wenig attraktiv, manchmal steinig, manchmal anstrengend. Aber wir Christen haben Jesus an unserer Seite, der uns sicher zum Ziel führt.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit, geführt vom guten Hirten!
Pfarrer Andreas Berde