Jannine Sutter

November

SICHERHEIT (Foto: Andreas Berde)

«…denn du allein, Herr, lässt mich in Sicherheit wohnen.» Psalm 4,9
Andreas Berde,
Liebe Leserinnen und Leser!
Wir wohnen in Häusern, die zweckmässig gebaut und mit den Errungenschaften der Technik ausgestattet sind: Zentralheizung, warmes Wasser, Telefon, Internet. Wir wohnen bequem und anspruchsvoll. Aber auch sicher? Nein – sicher wohnen wir nicht.
Wir sind zwar versichert gegen Einbruch, Diebstahl, Feuer und sonst noch gegen alles Mögliche – aber sicher fühlen wir uns nicht. Immer leben wir in der Angst vor irgendetwas, was uns die Ruhe rauben und die Bequemlichkeit zerstören könnte: Naturkatstrophen, politische Unruhen, Krieg. Wir haben das Gefühl, unser Zuhause gegen eine Flutwelle von Gefahren verteidigen zu müssen – und wissen doch, dass wir es nicht können.
Warum heisst es dann: «…denn du, Herr, lässt mich in Sicherheit wohnen»? Warum sang David das? War es denn früher anders? Nein, Krieg, Naturkatastrophen und das Böse unter den Menschen – das alles war schon vor Tausenden von Jahren da. Aber David war von der Macht und Herrlichkeit Gottes überzeugt. Er wusste, dass ohne Gottes Willen nichts geschieht. Der göttliche Wille fügt immer alles so, wie es gut ist und es unserem Heil dient. Wir haben es verlernt, darüber nachzudenken, dass wir Menschen sind, die von Gott geschaffen wurden und von ihm geliebt sind.
Warum sollte der Schöpfer zerstören, was er schuf? Verlassen, was er liebt? Wir aber verlassen ihn. Damit fliehen wir aus der Sicherheit in die Unsicherheit. Gott, der Macht über alle Zerstörung und Wirrsal hat, haben wir vergessen. Auch David war ein Mensch – aber ein gläubiger Mensch. Der Gläubige lebt ohne Angst; er wohnt in Sicherheit.
Unsere Sicherheit liegt in der Zuversicht, dass Gott über uns wacht. Nicht die Versicherungen, sondern Gott, der Herr, gibt uns Sicherheit, tiefen Frieden und Ruhe in Herz. Mögen wir ihn wirken lassen.
Pfr. Andreas Berde
Bereitgestellt: 09.11.2023      
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